Bernd Mensch

"Die Aquarelle des zeitgenössischen
Malers Jens Radeloff bedürfen keiner fachtheoretischen Studie, um erkennen zu lassen, dass dieser Künstler Landschaften beschreibt, wie er sie in sich nachlebt.
Mit allen Empfindungen, die eine Landschaft, die Nordsee-Küstenlandschaft, hervorzurufen vermag.

Dieses hohe Firmament, dieser weite, flache Horizont, das Land, das im Sommer wie im Winter zarteste Poesie vermittelt oder packende Dramatik, das andächtige Stille anbietet im raschen Wechsel mit dem Getose der Brandung und dem Sturmgeheul über dem Baum- schutz vereinzelter Gehöfte in der Ebene hinter den endlosen Deichen…..,daraus ist der Stoff, aus dem Jens Radeloff seine Bilder macht.

Seine Kunst überzeugt. Zum Beispiel in der Schilderung des kühlen Morgens, wenn das weiße Sonnenlicht den Nebel auf den Salzwiesen durchdringt und Wärme über das graben- durchzogene Deichvorland breitet oder wenn der weite Strand, etwa in Höhe von St.Peter, bei heiterem Himmel und warmer Mittagssonne Badelust weckt oder die Abendsonne Himmel und Landschaft bei Keitum auf Sylt in ein warmes Rot taucht.

Hierbei kommt dem Maler die gekonnt eingesetzte Technik der Aquarell-Farbverläufe entgegen, mit denen er seine oft tiefen Blau-,Rot- und Grüntöne ineinander fließen lässt, sie aber auch voneinander abzugrenzen versteht. Malerisch eingesetzte Freiflächen weißen Papiergrundes fügen den Kunstwerken wichtige kompositorische Akzente hinzu, wie es die Aquarellmalerei verlangt" 

Doris Lindenblatt

"Wer sich vom natürlichen Leben berühren lässt, es liebevoll anschauen und begreifen möchte, kommt an den Bildern von Jens Radeloff nicht vorbei.

Die Landschaft beginnt den Dialog, den der Maler aufnimmt. Sie erzählt ihre Geschichte, variiert ihre Stimmungen, wechselt die Tonarten. Sie zeigt die Vielfalt ihrer Gesichter und verheimlicht nicht die Spuren, die die Zeit hinterlassen hat.

Hier findet die Begegnung ihren Ausdruck, hier ist Begeisterung möglich. Die Bilder lassen die Sehnsucht wachsen, den Dialog festhalten zu können. Gleichzeitig kommt eine Ahnung auf von der Verantwortung, die wir tragen - Maler und Betrachter - für den Dialog mit der Natur.

In einer Zeit wachsender Mobilität sind die Bilder von Jens Radeloff Ausdruck von Heimat, von Orten, wo Menschen noch Wurzeln schlagen und verweilen können. Diese Bilder gewähren Einblick und Ausblick, sie halten fest, ohne zu fesseln. - Und manchmal laden sie ein zu Träumen. "